Kaiseradler „Alois“ in Oberösterreich abgeschossen

Alois galt noch bis vor wenigen Tagen als Musterbeispiel des Greifvogelschutzes. Nachdem er Ende Mai 2019 wegen einer Bakterieninfektion geschwächt aufgegriffen und in der EGS Haringsee gesund gepflegt worden war, versah ihn BirdLife Österreich mit einem GPS-Sender und entließ ihn in die Freiheit. „Einen Vogel wieder in die Freiheit zu entlassen und ihm eine zweite Chance zu geben, ist ein besonderer Moment!“, freute sich damals Matthias Schmidt, Projektleiter bei BirdLife Österreich.
Alois kam trotz seiner Vorgeschichte sofort gut mit dem Leben in Freiheit zurecht und unternahm weite Erkundungsflüge im Karpatenbecken, bis nach Südungarn. Innerhalb von etwa acht Monaten flog er über 16.000 km. Die vom Sender übermittelten Daten gaben hochinteressante Einblicke in die Raumnutzung und das Verhalten des Vogels. Am 19.03.2020 jedoch endete sein Leben, als er um etwa 08.30 von einem unbekannten Täter zwischen Oberriethal und Fernreith vom Himmel geschossen wurde. Der GPS-Sender des Vogels wurde kurz darauf in den Fluss Traun geworfen. Die Daten der verschiedenen Messinstrumente lassen den Tathergang vom Fallen des Vogels bis zum Versenken des Senders in der Traun gut nachvollziehen.
Der Verlust eines geschlechtsreifen Kaiseradlers hat selbstverständlich Auswirkungen auf die Population und das schmerzt sehr. Wir hoffen auf einen Ermittlungserfolg der Polizei und auf Hinweise zum Täter. Wenn Sie hilfreiche Angaben machen können, bitten wir Sie, das Meldeformular hier auf der Webseite zu verwenden oder telefonisch unter +43 660/869 23 27.