Kann es ein zu einem Weltrekord kommen?
06.07.2021.
BirdLife Ungarn und die Nationalparkdirektionen haben in den vergangenen drei Wochen alle bekannten Kaiseradler-Nester kontrolliert. 137 Adlerküken wurden beringt, und drei Küken erhielten Sender.
Bei der Nestkontrolle sammelten unsere Kollegen Reste von Beutetieren und Eierschalen und nahmen DNA-Proben von den gemauserten Federn, um so Informationen über diese weltweit bedrohte Art zu sammeln. Diese seltenen Vögel brüten einmal im Jahr, fast ein Drittel aller Brutversuche scheitert. Aber selbst wenn die Brut erfolgreich ist, können die Adler nur ein oder zwei, in seltenen Fällen auch drei Junge aufziehen.
Waiting for the ornithological rings (Photo: Márton Horváth, BirdLife Hungary)
Dieses Jahr jedoch fanden die Forscher etwas Außergewöhnliches! In einem der seit langem bekannten Territorien des „Körös-Maros National Park” wurden vier gesunde Jungvögel in einem Nest gefunden, was in Ungarn beispiellos ist. Weltweit gibt es nur vier Berichte über ein einzelnes Nest mit vier Küken. Das tatsächliche Ausfliegen von vier Jungvögeln wurde noch nie nachgewiesen, so dass die kommenden Wochen voller Vorfreude sein werden! Wir könnten ein Weltrekord-Kaiseradlerpaar in Ungarn haben!
The nest from afar and from real close (Photoy: Márton Horváth, BirdLife Hungary).
Frühere Berichte über ähnliche Fälle:
- 2008, Ukraine: drei gesunde Jungvögel und ein schwächeres, kleineres Geschwisterchen wurden von ukrainischen Forschern fotografiert, aber das Nest wurde später nicht untersucht, daher ist der weitere Lebensverlauf des Kükens unbekannt.
- 2009, Kasachstan: Es wurde ein Nest mit vier Eiern gefunden, aber das Nest wurde später nicht mehr kontrolliert, so dass der Glaube der Küken unbekannt ist.
Jüngste Fälle im Rahmen des Pannon Eagle Life-Projekts:
- 2018, Österreich: ein Nest mit vier Küken wurde gefunden, aber leider fielen die Küken aus dem Nest und starben.
- 2018, Ungarn: die Überreste eines Kükens wurden unter dem Nest mit drei Küken darin gefunden.
The ringing team (Photo: Márton Horváth, BirdLife Hungary).